Nun ist es ja nicht so, dass DWM frei von Fehlern wäre, auch wenn sie diese im Allgemeinen gern bei anderen sucht. Heute aber ist ihr wieder einer entfleucht, oder genau genommen sogar zwei, wenn man ganz streng sein möchte. Sie hat zwar wieder Berge versetzt, um einen Termin für den Workshop zustande zu bekommen, aber leider in der Einladung der internen Teilnehmer vergessen, den Ort dazuzuschreiben. Dazu muss man allerdings sagen, dass die Auswahl nicht sehr groß ist. Es gibt nur zwei Besprechungszimmer mit Beamer, wovon eines den Vorständen vorbehalten ist. In dem anderen ruft ITler jetzt an, um DWM – die dort gerade mit den Vorbereitungen beschäftigt ist – darauf hinzuweisen, dass in der Einladung kein Ort stand und er jetzt nicht wisse, wo er hingehen müsse. (Zur Info: dieser Besprechungsraum grenzt direkt an sein Büro). Außerdem merkt er an, dass er keine Agenda bekommen habe. DWM entschuldigt sich mit der gebotenen Zerknirschtheit und bittet ihn ins Besprechungszimmer. Da werden vom Empfang auch schon die Gäste gemeldet und ohne viel Vorgeplänkel stürzt man sich ins Geschehen.
Einer fehlt allerdings. ApplePolisher glänzt wieder mal durch Abwesenheit. Schon am Montag war er kommentarlos der Besprechung ferngeblieben, die DWM am vergangenen Donnerstag wegen seiner aus dem Ruder gelaufenen Abteilungsbesprechung verschoben hatte. Das war aber gar nicht so schlecht, denn erstens gab es nur interne Teilnehmer, die DWMs Vorgesetzten uns seine Eigenheiten zur Genüge kannten und zweitens konnte DWM im Protokoll in der letzten Zeile einfach ein Todo für ihn einfügen 🙂
Die Gäste aber kennen die Gepflogenheiten hier im Haus noch nicht und wundern sich. DWM ruft ApplePolisher an und wundert sich, dass er überhaupt schon im Haus ist. Er habe noch keine Zeit, werde sich aber im Laufe des Tages melden. Auch gut. DWM wendet sich wieder dem Geschehen im Raum zu, das sich gerade um die Frage dreht, in welcher Technologie die Software geschrieben sei.
„Java-Programme möchte ich nicht in userem Netz haben“.
DWM blickt zur Decke und bittet den lieben Gott um Geduld. Sie erinnert sich an die Szene mit der unpassenden Hardware. Jetzt ist es halt unpassende Software. Aber dafür hat ApplePolisher sie in diesem Fall ja wohl zur Projektleiterin gemacht, weil sie bekannt ist als Meisterin der schwierigen Kommunikation. DWM wartet, bis IT-ler seine ganzen Bedenken und Beschwerden vorgebracht und wieder zur Mitarbeit bereit ist. Schneller als erwartet ist der technische Teil erledigt. IT-ler verabschiedet sich wieder in sein Büro, nachdem er DWMs Einladung zum gemeinsamen Brötchen-essen abgelehnt hat. „Ich esse mittags nie“. Auch gut. Bleibt mehr für sie.
ApplePolisher ist mittlerweile nicht nur unabkömmlich, sondern auch unauffindbar. Ein guter Grund, die Mittagspause vorzuverlegen, weil auch die Brötchen früher geliefert worden waren. Nach Essen und Smalltalk wird in DWMs Büro gleich mit der konkreten Arbeit begonnen, um die Zeit zu nützen. Die Gäste weisen noch mal auf ihre geplante Abfahrtszeit hin, nur für den Fall, dass ApplePolisher noch mit ihnen sprechen möchte.
DWM verspürt wenig Lust, ihren Vorgesetzen vor den Gästen in ein möglichst gutes Licht zu setzen und berichtet wahrheitsgemäß, es sei schwierig, sich konkrete Termine mit ApplePolisher auszumachen und noch schwieriger, diese auch einzuhalten.
So ziehen nach einem arbeitsreichen Tag die Workshopteilnehmer von dannen und DWM verfasst am nächsten Tag wieder ein Protokoll, nicht ohne ein Todo für ihren Vorgesetzten einzubauen 🙂